Mei Beschtes Haes


Denket Se sich was se wellat

Er hot Löcher in seim T-Shirt und hot Hennadreck am Schuah / er hot an bunta Schal mit Mütze und braune Stulpa no dazua / er hot a rotgefärbte Hose und er hot Perla in de Hôhr / er hot an alta schwarza Huat, so lauft er rum des ganze Jôhr
Er trait gern selbergstrickte Socka und er braucht a lange Unterhos / er hot an Pulli unter‘m Hemed und a Katz auf seinem Schoß / jetzt denket se sich, was se wellat, doch wisset se, an was er denkt? / blos an a Mädle des er liab hot und s‘Liabhon isch a großes G`schenk / blos an a Mädle auf dr Reise, und die Liebe isch a großes G`schenk ...



A Landschaft

I spiel und sing, i bi a Landschaft / i bi glockahell und wach / bi überall und i bi nirgends / i bi a Feld, i bi a Bach
i bi a Wand`rer und dr Opa / meislestill und mittadrin / bi a Landschaft, wia a Kindle beweglich, weil i vieles bin
I bi dei Trepple, bi dei Musik / bi a Landschaft, nasses Gras / i bi a Stoi, a Feir am Obed / des isch viel, des isch doch was
I bi dei Karra, und dei Loiter / wia dr schwere Schnee am Dach / i lach und sing, bi wia a Landschaft / und mittles in dr Nacht no wach ...



A wilde Katz

A wilde Katz, jô mei, a wilde Katz, jô mei / a wilde Katz, a wilde Katz braucht doch an warma Ofa / a wilde Katz, jô mei, a wilde Katz, jô mei / a wilde Katz, a wilde Katz braucht doch an Platz zum schlôfa
A Esel bisch, jô mei, A Esel bisch, jô mei / a Esel bisch, a Esel bisch dô ka mr nix dra macha / a Esel bisch, jô mei, A Esel bisch, jô mei / a Esel bisch, a Esel bisch und des isch it zum lacha
An tota Fisch jô mei, an tota Fisch jô mei / an tota Fisch, an tota Fisch den ka mr it vrstecka / a toter Fisch jô mei, a toter Fisch jô mei / a toter Fisch, a toter Fisch ka it amol verrecka
Kehr aus, mei Schatz, kehr aus, kehr aus, mei Schatz, kehr aus / kehr aus, mei Schatz, kehr aus, mei Schatz und nimm an nuia Beasa / kehr aus, mei Schatz, kehr aus, kehr aus, mei Schatz, kehr aus / kehr aus, mei Schatz, kehr aus, mei Schatz mir gangat Äpfel leasa
Wo bisch Du, Schätzle, wo? Wo bisch Du, Schätzle, wo? / wo bisch Du, wo, wo bisch Du, wo, mei Herz, wen hosch Du troffa? / wo bisch Du, Schätzle, wo? Wo bisch Du, Schätzle, wo? / wo bisch Du, wo, wo bisch Du, wo? Bisch Du flussabwärts gloffa?



Isch des a Leaba

Mei, war des a Leaba, Schatzi / alles war so hopfaleicht / nirgendwo a steiles Ufer / und des Wasser immer seicht
I hon gar it richtig mitkriagt / wia die Flut gekomma isch / und jetzt heba mr, Rotwein trinkend / uns an am alta Campingtisch
Woisch no wia dia Kinder alle / uns des Liadle gsunga hond / dô war dr Himmel voller Geiga / und a Gluat am Horizont
I mußt gar it überlega / i war oifach mittadrin / heut muß i mi immer frôga / ob i no lebendig bin
Oh mei Mädle, freilich wois i / niemals führt dr Weg zurück / und doch wett i manchmol umdreah / wenigstens a kloines Stück
Mei, hörst Du au die Kirchturmglocke / mit dem volla klara Ton / ganz genauso will i singa / kann es nicht, was macht das schon
Komm steig ei, mir müssat weiter / denn der Weg isch unser Ziel / i hon koine Wurzeln gschlaga / und a Tag isch scho zuviel
Mei isch des a Leaba, Schatzi / alles isch so hopfaleicht / nirgendwo a steiles Ufer / und des Wasser warm und seicht ...




Er reitet an Esel

Er reitet an Esel und will in die Stadt / will seah, was die Menge zu bieten hat Manche, die wartet scho, daß er erscheint / sind Brüder im Geiste und mit ihm vereint
Dr Wächter am Tor loßt ean arglos vorbei / d`Sonn stôht im Zenit, es isch halber drei / er hot keine Eile, dr Dag isch no jung / er luaget auf d`Leit nab, dann grüßt er se stumm
Er streicht sich dr Bart glatt und lacht in sich nei / a Ma fallt auf d`Knia und schreit: „Jetzt kommt er glei“ / sei langer Mantel reicht nab bis zum Schwanz Dort wirft er Falta und verdeckt ihn ganz
Er lupft kurz dr Huat, bunt mit Feadra besteckt / und koinr hot drunter dia Hörner entdeckt / dô vorn isch dr Marktplatz, sei Ziel isch in Sicht / die Stände der Händler beachtet er nicht
Er schwingt sich vom Esel und laut schallt sei Ruaf / auf dem Strôßapflaster klappert dr Huaf / er greift sich die Flöte, hot`s immer so g`macht / als fahren- der Sänger sei Botschaft gebracht
Er fangt a zum singa, alls lauscht wia gebannt / er spielt des Liadle vom goldena Land / a jeder isch glücklich und alls applaudiert / er hot alle rumkriagt, hot se alle verführt
Sei Liad isch zu Ende, er verbeugt sich tief / er sammelt sein Lohn ei, dann grinst er schiaf / sei Säckle isch voll, galant schwenkt er dr Huat / er steigt auf dr Esel, sein Tag war heut guat ...



Dia Fee

Dr erste wo dann ganga isch des war a junger Ma / der dreht sich oft nôch hinta um und kommt it guat vora
Dia zwoite wo dann ganga isch des war a kloine Alte / dia isch am Gatter standablieba weil sie die Fäuste ballte
Dr Dritte wo dann ganga isch der warf sich in die Nacht / der hot an dünna Mantel g`hett und g`schwankt hot er ganz sacht
Die Vierte wo dann ganga isch dia war in großer Eile / druckt an dem junga Ma vorbei der raucht aus Langeweile
Dr Fünfte wo dann ganga isch des war a großer Hund / der lupft sein Fuaß am Strôßarand und wedelt ohne Grund
Dr Sechste wo dann ganga isch des war a Ma mit Huat / der ziagt sich Gummistiefel a und frôgt: „Gôhts Ihne guat?“
Dr Siebte wo dann ganga isch der stellt sich glei dazua / der nimmt dia Alte bei dr Hand, was soll er sonscht au dua?
Dia Achte, wo dann ganga isch des war dia gute Fee / dia hot gar koiner komma seah in ihrem Negligé
Dr Neunte, wo dann ganga isch des war dr Polizist / der frôgt: „Wem ghert der große Hund, wem isch denn der entwischt?“
Dia Fee, dia schwebt zu ihrem Hund, der dreht sich nôch ihr um / sie flüstert ebbes in sei Ohr und alle guckat dumm



Luag na

Dr Bua ziagt a Katz umanand oba am Parkplatzrand / unta dr kloine Bach plätschert hellwach
Dr Opa am Kuchatisch wois it wo`s Pfeifle isch / meine Schuah voller Dreck standat im Eck
Refrain:
Luag na, luag na, es isch nie zu spät / luag na, luag na, luag na / luag na, luag na, bevor`s Di verdreht / luag na, luag na, luag na
Mach au dr Sack fest zua, it wia dr dumme Bua / a leerer Sack stôht it na, weil er`s it ka
Sie hot a neues Häs, i hon dr alte Käs / wenn i heut zu Dir komm, dua it so fromm
Und wenn Du manchmôl denksch daß Du im Krois blos rennsch / lauf halt môl anders rum, sei it so dumm
Wenn Du au alls verliersch und trotzdem nix kapiersch / denk dran, was Sie Dir sait: Mach Di bereit
Du wandersch ganz allein tief in dr Wald hinein / des isch a alte G’schicht, siehsch dr Wald vor Bäumen nicht
Im Keller des Pulverfass raucht ohne Unterlass / alles blos meine Schuld, mei Mordsgeduld



Kuß

D’Sonna gôht auf, du reibsch Deine Auga / sie isch nimme, dô du willsch es it glauba / du sottesch längst weg sei, es isch an der Zeit / du öffnesch die Türe, dei Weg isch no weit
A Wildrer kommt hoi vo nächtlicher Jagd / er bleibt vor Dir standa und Du hörsch wie er sagt / Menscha sind nacked gebora mei Freund / hilflos und frei, koi Haus isch umzäunt“
A Mutter zerrt heftig an blärenda Bua / weg vo deam Bettler mit de ungleiche Schuah / dir rinnt dr Schwoiß vom starra Gesicht / dei Buckel wird nass und Du merksch es nicht
Du gôhsch über d’Strôßa weil a Hund nôch Dir bellt / du drehsch Di it um nôch der Glocke wo schellt / und plötzlich friert’s Di und voller Verdruß spürsch Du die Enge und ihren Kuß ...
Die Welt isch blos a oifaches Spiel / sie hot koin Zweck, Freund, frôg it so viel / sie wartet it auf Di, es gibt nix zu versteh’n / was hosch Du verlora? So viel ka gescheh’n ...



Auf dr Reise mit Dir

Wir sind gebora zwischa`m Mond und dr Sonn / wir sind gebora um zu lieben irgendwo im alten Babylon / hond mir gekämpft, hond uns verlor`n, sind weggetrieben
Mei Schwester, irgendwann klopf i an Dei Tür / dr Bettler hot sein Teil bekomma du machsch mir auf, i brauch koin Schlüssel dafür / und wir hoißat uns willkomma
Mei Schwester, i bin auf dr Reise mit Dir / dr Meister will sei Feld bestella
und I bin dankbar, daß Du wandersch mit mir / sei Licht wird`s finst`re Tal erhella ...
Mei Schwester, i bin auf dr Reise mit Dir / i will mei Feld mit Dir bestella / und I bin dankbar, daß Du wandersch mit mir / und s‘Licht wird`s finst`re Tal erhella ...



Rosenblätter

Sie sieht die Rosenblätter fallen / vor der Türe auf dem Gang I er hört no ihre Schritte hallen / und er wartet stundalang
Dr Cown hot heut sei beschtes Häs a / bunt wia die Welt und selber g’näht / daran dia Glöckla bimmlet fröhlich / er isch zu früh, und doch zu spät
Er sieht die Rosenblätter fallen / und die Hoffnung, die zerbricht / i seh ihn in deam Sessel sitza planlos, still, im Dämmerlicht ...



Guat Nacht, Marie

Guat Nacht, Marie, mei Schatz, guat Nacht Marie / Marie, guat Nacht, Marie, guat Nacht I i liab Di, gib guat auf Di acht!
Am letzta Samstag war Hochzeit / Arm in Arm bin i mit ihr nôch Haus / jetzt bin i scho wieder alloinigs / und gang in dr Stadt a weng aus
Oh, manchmôl leab i in dr Pampa / und dann wieder lang in dr Stadt / manchmôl dô dät it am liabsta / ersaufa, i hon alls so satt / guat Nacht ...
Dr Herrgott woiß, i liab Marie / mehr als alles auf dieser Welt / wenn Sie mi môl verlassa dät / gäb’s nix mehr, was mi hier no hält I guat Nacht ...
Was muß i au allweil umanand ziah? / warum halt i’s bei ihr it aus?
so warm in dr Stuba des Feuer / mi frierts und i muß wieder raus / guat Nacht ...



Vielleicht

Vielleicht wachst Du / vielleicht schläfsch Du / vielleicht bist Du gar nicht da vielleicht träumst Du / vielleicht bist Du / schon im fernen Afrika
Vielleicht liest Du / heute Nacht noch / meine freundschaftliche Post vielleicht zieht um / deine Seele / heute winterlicher Frost
Vielleicht bist Du / guter Dinge / vielleicht freust Du Dich auf mich vielleicht liegst Du / auf dem Sofa / und Du weinst ganz bitterlich
Vielleicht kann / Musik Dich trösten / vielleicht wird Dein Herz dann weit vielleicht spürst Du`s: / auf den Winter / folgt auch wieder Sommerzeit ...