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MGedichte






Fünf Palmen, zwei Stricke,
Neon orange
Die steinerne Dame, Geplätscher
Und quelq`un qui mange

Der Kiesweg im Rasen, ein Schatten
Und Schilder nouveaux
Die Bänke, ein Traktor
Im Becken de l`eau

Versuchung, zwei Vögel,
Die Pilze im Gras
Aus Eisen, der Brunnen,
Das Pflaster ganz nass

Die Bilder, die Farben,
Und quelq`un qui vit
Der Rausch, die Versuchung,
Die Frau dans mon lit



Ich besetze eine Nische
Leider hockt schon jemand drin
Ich such beruflich nach der Nische
Ich suche weil ich Künstler bin

Ich kämpfe auf verlor`nem Posten
Ich tu` es trotzdem, scheiß egal
Die Nische soll mich unterscheiden
Vom grauen Rest, der Überzahl

Kultur ist, was wir Künstler machen
Zumindest hoffe ich das sehr
Gestaltungskräfte zu entfachen
Fällt leider oft entsetzlich schwer



Ich weiß immer mehr
Über den Ort, wo ich bin
Denn jedermann hat
´Ne Erfahrung darin
Und jeder hat alles
Ganz anders erlebt
Sich sein Bild der Wahrheit
Zusammengeklebt
Ich bin nur der Sammler
Weil das Mosaik
Von Vielen ich mählich
Zusammen flick



Irgendwann wird alles wichtig
Irgendwann ist jeder stumm
Jede Handlung ist dann richtig
Jeder Ast auf einmal krumm

Apfelsaft beginnt zu gären
Telefone läuten Sturm
Alte Wunden werden schwären
Aus jedem Erdloch kriecht ein Wurm

Stummes Schreien wird ersticken
Katzen schlafen auf dem Herd
Frauen hören auf zu zicken
Kontakte sind ihr Geld nicht wert

Aus Eiern schlüpfen Menschenkinder
Einmal hat jeder Publikum
Auf der Bühne steht Herr Linder
Und alles läuft verkehrt herum

Irgendwann ist alles wichtig
Irgendwann wird jeder stumm
Die Knochen sind gekrümmt und gichtig
Der alte Hahn der ist nicht dumm



Der rote Kater ist verlassen
Der Baderwastl ist längst tot
Die alte Villa liegt in Trümmern
Sankt Nikolaus ist auch in Not
Und meine Socken haben Löcher
Meine Frau lässt niemand ran
Der Nachbar hat nur noch ein Auge
In Bälde bin ich selber dran
Mein Fahrrad hat die Luft verlorverloren
Und der Brotteig geht nicht auf
Die Reifen sind ganz abgefahren
Der alte Hof steht zum Verkauf
Ich schließ die Augen und mich dreht es
Mir tut vor Lust schon alles weh
Meine Beine eingeschlafen
In der Kanne gammelt Tee



Mosten und misten
Beziehungskisten
Misten und mosten
Bloß nicht verrosten
Pressen und schippen
Auf Haufen kippen
Schippen und pressen
Uns was zu fressen
Mosten und misten
Ausstellungslisten
Misten und mosten
Den Saft verkosten
Pressen und schippen
Am Becher nippen
Schippen und pressen
Völlig vergessen



Ich mag nicht mit
Ich mag nicht hier
Das Kindsgeschrei
Das Schnattertier
Der höchste Stand
Um eins, um zwei
Wir zieh`n nicht um
S`ist einerlei
Sind mitten in der Steingeburt
Im Baggersee
Ist frisch gespurt
Ich übe mich
Im Abseits steh`n
Die Sonne brennt
Ich kann nichts sehn
Über mir
Da tobt die Schlacht
Die Badenden
Sind aufgebracht